Wir schreiben das Jahr Zwanzig Zwanzig.
Der erste Tag der siebten Peenetour begann bei schönstem Wetter am 11.09. um 08.00 Uhr an einer Tankstelle in Greifswald. Total entspannt und voller Vorfreude waren 8 Greifswalder zusammen gekommen, um ein Wochenende der Superlative auf der Peene zu erleben. Die Fahrt nach Salem begann wie immer mit einem kurzen Stop am Angelladen in Demmin. Hier wurden nochmal fix die Angelberechtigungen aufgefrischt und auch die einen oder anderen Helferlein gekauft.
Das fing beim kleinen Gummifisch an, der die Masse an Barschen bringen sollte. Dann ging es weiter über die Polbrille, um die Masse an Barschen zu sehen. Zum Schluss dann noch das Basecap, damit die Glatze nicht verbrennt, worin sich die Masse an Barschen spiegelten sollten.
In Salem angekommen, ging das Slippen der Boote wieder reibungslos vonstatten. Selbst Mirko mit seinem 1,5 t Boot bekam dieses spielend ins Hafenbecken.
Den Fahrern sei hier besonderer Dank ausgesprochen. Das Hinfahren der Boote, Zurückfahren der Trailer sowie das Abholen in Jarmen am Sonntag sind mit das wichtigste, um so eine Tour zu realisieren. Ohne dies wäre die Peenetour nicht machbar! Danke!!!
Dann ging es endlich los. Alle Außenboarder sprangen auf Anhieb an; als wenn sie selber schon drauf gewartet haben, diesem Wochenende entgegen zu gehen. Der Kummerower See war dieses Mal gütig zu uns und ließ uns bei fast glatter See passieren. Metri und Leeschi nutzten dies, um den einen oder anderen Wurf auf die Schnabeltiere zu wagen. Und tatsächlich, eine 80-iger Hechtdame wurde von Metri verhaftet und sichergestellt. Den Braten wollten sie sich nicht entgehen lassen! Zur Mittagszeit in Aalbude angekommen, warteten schon Christian und sein Schwiegervater Ralf auf uns. Geschafft – die zehn Petrijünger der Peenetourgruppe waren endlich vollständig. Bei einem schönen Mittag bei schönster Kulisse tauschten wir schon Erlebnisse aus und machten Pläne für den restlichen Tag.
Auf dem Weg nach Trittelwitz kamen noch die einen oder anderen Barsche und Hechte ins Boot. Aber der Ausnahmefisch war bis dato noch nicht gefangen. Angekommen in Trittelwitz erledigte sich das Aufbauen des Pavillos fast von allein: Jeder hat ungefragt mit angefasst, um das gemeinsame Domizil für den Abend aufzustellen. Ein Highlight des Abends für alle war definitiv die überm Feuer geschmorte 1,2 kg Wildschweinleber mit frischen Zwiebeln und den dazu passenden Gewürzen. So exklusiv in der freien Natur zu essen schafft nicht jeder!
Als Leeschi den halben Wald abgeholzt hatte und das Feuer damit fütterte, hatten wir alle einen gesprächsreichen Abend mit dem einen oder anderen Erfrischungsgetränk am großen Lagerfeuer. Dann ging es morgens früh raus zum gemeinsamen Frühstück!
Stell dir vor:
Ein warmes Marmeladentoast, vorˋs Gesicht geführt, mit der Sonne, die dich leicht im Hintergrund blendet, die den dichten Nebel über dem abgeernteten Acker vertreiben möchte, worauf die Kraniche ihren Gesang über hunderte Meter verbreiten, mit einem glücklichen und freudestrahlenden Grinsen von dir selbst und deinen Nachbarn, zu schnabulatzen.
DAS IST PEENETOUR!!!
Nachdem dieses kleine Wunder für alle vollzogen war, ging es endlich wieder auf die Boote, um den Fischen nachzustellen. Christian und Ralf waren schon so euphorisch und sind gleich die ersten auf dem Wasser gewesen. Die anderen packten gerade ihre Boote, als sie von einer außenstehenden Person den Satz hörten: „Euer Kumpel ist ins Wasser gefallen!“ Alle schreckten auf und schauten, ob sie Raik und Ole sehen konnten. Puhhh, war wohl falscher Alarm. Die beiden waren in Sichtweite und glücklicherweise an Land. Dann bemerkten wir, dass es doch jemand von uns war! Andrè und ich versuchten, so schnell wie möglich zu den beiden zu eilen um zu helfen, aber sie hatten die Situation selbst gut unter Kontrolle gehabt. Ralf wollte seine wegrutschende Rute greifen und verlor das Gleichgewicht. Die Anka 4 hatte nur wenig Freibord und schwuppˋs die wuppˋs war der Ralf im Tauchmodus. Chistian blieb ruhig und besonnen und schleppte Ralf dann rückwärts an den Steg zurück. Ralf musste sich erstmal das eine oder andere Grinsen am Steg abholen, aber nach einer kurzen FKK-Session war er wieder trocken…
Wir sind dann so ziemlich alle gleichzeitig von Trittelwitz losgekommen. Schon nach wenigen Metern beim ersten Wurf, hatte Leeschi sofort eine Attacke und konnte den Fisch auch landen. Mit der gebotenen Sorgfallt ging dieser untermaßige Hecht wieder in den Amazonas des Nordens zurück.
Das nächste gemeinsame Ziel war wieder der kurze Stop in Demmin beim Angelladen. Das Hauptziel für den Stop war, frische Ware für die Nacht zu erwerben. Kurz danach machten wir uns auf den Weg zum gemeinsamen Mittagessen zu einem verlassenen Gutshaus außerhalb Demmins. Nach einer kurzen Verschnaufspause und einem kleinen Nickerchen (der Fotograf hat übrigens nicht geschlafen und alle Bilder online gestellt) ging es wieder frisch und munter auf den nächsten Abschnitt der Peene weiter. Die Anzahl der gefangenen Fische ließ zu wünschen übrig. Irgendwie war es wie verhext. Auf dem Weg zwischen Demmin und Loitz versuchten wir weiterhin eine große Hechtdame oder einen stattlichen Barsch zu überlisten, was aber leider nicht so ganz klappte. In Loitz machten wir wie immer unser Kaffeepäuschen und das obligatorische Gruppenfoto. Mit gelegentlichen Spielereien auf dem Wasser mit den Booten, bekamen wir auch die nicht so guten Angelstellen hinter uns gebracht. Zum Abend hin machten wir dann Halt an unserem Lieblings-Wasserwanderrastplatz in Sophienhof. Ich wollte gerade mein Zelt aufbauen als uns über unsere Walki Talkis ein Notruf von Ole erreichte. „Kann uns mal jemand Benzin bringen?“, hieß es. Ich machte mich auf den Weg und nach kurzer Fahrt hatte ich sie schon im Blick. Da haben die beiden wohl etwas zu viel gespielt auf dem Wasser. Mit dem Eintreffen von Ole und Raik galt es, das gefangende Gut und andere mitgebrachte Dinge zu verspeisen. Es ging mit Knackbarsch los, über Wildschweinlende aus dem 800°C Oberhitzegrill bis hin zu den geschröpften Hechten aus der Eisenpfanne. Ein Gaumenschmaus, kann ich nur sagen! Mindestens 2 Mechelin Sterne hätten wir verdient. Da es der letzte Abend war und wir noch reichlich Brennholz mithatten, machten wir auch hier wieder ein schönes Feuer, bei dem wir uns immer wieder eins gefragt hatten: „Warum haben wir abends noch keinen Wels gefangen auf der Peenetour? Wir hatten all die Jahre immer alles dabei!!!“
Welsrute ab 200g, Mega Posen mit riesigen Drillingen, große Welsblinker, Wallerholz, Unterwasserposen, frische Tauwürmer in Massen usw. Nichts durfte fehlen. Dann, nach reichlicher Überlegung hatten wir schlussendlich nur eine Antwort:
Wir haben nie die Angeln ausgeworfen und haben uns lieber gemeinsam am Feuer unterhalten und den Erfrischungsgetränken gewidmet.
Ahhh, uns viel ein Stein vom Herzen. Wir dachten schon wir wären zu Blö…. .
Beim gemeinsamen Frühstück in den frühen Morgenstunden lachten wir wieder mal über das Welsangeln von letzter Nacht. Vor dem Ablegen verabschiedeten wir alle Christian und Ralf. Die machten sich wieder auf den Weg zurück nach Aalbude, von wo aus sie dann nach Hause fuhren. Wir schauten alle nochmal nach dem Benzin, ob es für die letzten 18 Kilometer nach Jarmen, die wir dann noch vor uns hatten, reichen würde. Wieder einmal packten Mirko und David den „Wendler“ mit all den Sachen von uns, die in unseren kleinen Booten überhaupt keinen Platz hätten. Ohne diesen Stauraum wäre die Tour ganz schön eng für alle gewesen. Vielen Dank dafür!
Das Wetter war auch am letzten Tag auf unserer Seite. Bei schönstem Sonnenschein trudelten wir auf unser letztes gemeinsames Mittag zu. Einfach alle Boote zusammenknoten und auf der Peene den Gaskocher anschmeißen. Wir ärgerten uns natürlich alle, dass die Tour schon wieder vorbei war, aber freuten uns gleichzeitig schon auf die nächste. Angekommen in Jarmen freuten wir uns gemeinsam über das geschaffte Wochenende und fuhren erschöpft, aber mit einem breiten Grinsen in Richtung Greifswald.
Vielen Dank nochmal an alle Mitwirkenden.
Banni, Detlef, Möti, Christian A., Ralf, Mirko, David, Leeschi, Metri, Ole, Raik, Andrè und meiner Wenigkeit.
Allzeit stramme Schnur wünscht Frank…